the shape of things to come

Englischen Tee gibt es in den Ausführungen Stark, sehr Stark und Backstein. Die Preise sind grundsätzlich lächerlich niedrig. Es gibt mindestens 100 Beutel in einer Packung, um wenigstens ein Pfund vom Kunden nehmen zu können.
Der Schwarztee hinterlässt einen braunen Belag in Kannen und Tassen. Aus diesem Belag werden britische Panzer gebaut.
Der Tee hat einen enormen Streufaktor. Ein aufgerissener Teebeutel verursacht nicht unter 30min Reinigungsarbeit. Vom Aufreißen der Beutel wird abgeraten.
Die Beutel werden ohne heraushol-Bindfaden geliefert. Verbrennungen an den Fingern beugt man am besten durch Benutzung eines Bestecks vor. Das Besteck muss allerdings regelmäßig vom Panzerbelag befreit werden.

Mit einem Schuss Milch erfüllt der Tee seine Aufwach-Funktion außerordentlich gut. Note: 7 von 8.

Ich will hier nicht viel ueber die Arbeit schreiben. Die Kurzfassung ist: es macht unglaublich viel Spass. Im taeglichen Betrieb sind wir vier Leute. Ab und zu kommt noch John vorbei und uebernimmt die accounting-Sachen. Dann gibt es noch einen weiteren John, der eigentlich auch arbeitet, aber bislang nur zum Mittagessen. Dann gibt es noch weitere Johns (John ist immer eine gute Wahl, wenn man mal einen Namen vergessen hat), die Investoren sind. Die arbeiten nicht mit, sind aber interessiert.

Es gibt eine unglaublich grosse Nachfrage, fast jeden Tag kommen eine oder mehrere Personen vorbei um sich Demos anzusehen, obwohl wir noch nicht mal Werbung gemacht haben.

Morgen mache ich eine Tour nach Peterborough um dort eine Demo zu geben. Ziel ist, ein paar freundliche erste Kunden zu sammeln, um abzuschaetzen was Kunden wollen.
Also: Der Job hat mindestens eine 6 auf der coolnes-Skala.

Die Marke "Lonsdale", in Deutschland ein recht sicheres Erkennungsmerkmal für Nazis (wegen der Buchstaben nsda ), hat hier etwa den gleichen Status wie Adidas oder Nike. Nicht wundern also, wenn hier viele mit Lonsdale herumlaufen, das sind keine Nazis.
Ich kaufe mir davon lieber nichts, sonst bekomme bei einem Besuch in D noch ein paar gesteckt (Meine Frisur alleine reicht da schon manchmal..).

Wenn man mit Bus oder Auto in die Stadt will, ist es egal ob man um 8 oder um 9 fährt: vor halb zehn kommt man nicht an. Es gibt einige große Kreisel auf dem Weg in die Stadt, bei dem meistens ein oder zwei Straßen mit viel Verkehr, der Rest mit wenig zusammenkommen. Die Busse kommen von einer Straße mit wenig Verkehr und haben keine Chance in den Kreisel hineinzukommen, bis jemand mal nett genug ist, den Bus hineinzulassen. Solche Nettigkeiten hat man sich hier aber spätestens nach zwei Wochen abgewöhnt, also stauen sich drei oder vier Busse am Kreiseleingang und kommen dann alle auf einmal. Das sind die ersten 30min, die nächsten 20min wartet man am nächsten Kreisel, etc.

Mein Zimmernachbar, mit dem ich das Klo im Erdgeschoss teile, hat eine sehr distanziertes Verhältnis zum Putzen. Und da er nur fast food frisst, fliegt die Kacke auch schön überall hin. Das Klo sieht in etwa so aus, wie das bei Trainspotting, kein Platz also an dem man auch nur eine Sekunde verbringen will.
Ich habe sogar überlegt, ob ich jemanden kommen lasse, um das Kloproblem etwas zu mildern, aber ich würde mich nur schämen.
Ich habe angefangen einen Vollkörperschutz einzukaufen um selber zu säubern. Wenn ich alles habe, wird es ein ekliger Tag mit Alpträumen danach.