Mittwoch, 12. November 2008
Remembrance Day
Vor einer Woche haben die Leute hier angefangen so komische rote Blumen im Knopfloch zu tragen. Zuerst waren es nur wenige in der Stadt, also dachte ich an ein Werbegeschenk. Etwas später habe ich diese seltsame Dekoration im Supermarkt getroffen. Ein paar Tage weiter war die Werbegeschenk-Theorie nicht mehr haltbar, da die Hälfte aller Leute inklusive meiner Kollegin Sarah die kleine rote Blume im Knopfloch stecken hatten.

An dem Tag an dem die seltsamen Rheinländer in Deutschland mit Karneval anfangen, feiern die Engländer Remembrance day, oder Armistice day - ein Tag den King Geoge V 1919 den gefallenen Soldaten und Zivilisten des ersten Weltkrieges widmete.

Die roten Bluhmen sind Poppies - Klatschmohn - der die furchtbarsten Schlachtfelder des ersten Weltkrieges überwucherte und trotzem mit seiner roten Farbe niemandem ermöglichte das blutige Gemetzel zu vergessen.


In Flanders fields the poppies blow,
Between the crosses, row on row,
That mark our place; and in the sky
The larks, still bravely singing, fly
Scarce heard amid the guns below.


Das ganze Gedicht von Lt.-Col. John McCrae gibt es hier.

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Mittwoch, 5. November 2008
Guy Fawkes

Remember, remember the fifth of November,
The gunpower, treason and plot,
I know of no reason
Why the gunpowder treason
Should ever be forgot


Heute ist Guy Fawkes day, einen Tag den man in Deutschland vielleicht aus V for Vandetta kennt. Guy bedeutet nicht nur "Kerl" sondern ist auch ein normaler Englischer Name. Ich kenne hier sogar einen Kerl namens Guy.

Guy Fawkes war ein katholischer Sprengstoffexperte der als Mitglied einer verschwörerischen Gruppe das Englische Parlamentsgebäude in die Luft sprengen wollte. Die Gründe waren, wie so oft, religiös, aber da Religion in dieser Zeit nicht von Politik zu trennen war, auch politisch.

Da Guy Fawkes kein erfahrener Terrorist war, brauchte man keine Kameras an jeder Ecke, sondern nur ein paar aufgeweckte Wachen die erst sein nervöses Gehabe bemerkten und dann 800 kg Sprengstoff unter dem Parlament fanden.

Bisher war das alles noch normale Geschichte, aber aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich weil Guy Fawkes tagelang der Folter widerstanden hat ohne seine Kollegen zu verpetzen, haben die Engländer Guy zum Helden erklärt. Deshalb haben wir heute, 402 Jahre später, die Bonfire night besucht, ein weiterer Grund für die Engländer sich zu betrinken, einen großen Haufen brennbares anzuzünden und ein Feuerwerk zu böllern.

Bei solchen Aussichten ist es besser nicht zum Held erklärt zu werden.

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Dienstag, 28. Oktober 2008
oh noes: no internets!
die Bilanz von einer und einer halben Woche ohne Internet: alle meine Bücher sind gelesen, zwei Briefe wurden geschrieben, Kueche und Badezimmer glänzen, die Welt ist nicht untergegangen. Letzteres hat mich eiskalt überrascht, doch der erste Schock ist schon vorbei.

Lange hätte ich diese übermässige Produktivität nicht ertragen, es war also höchste Zeit ebendiese wieder im Netz zu verschwenden. Glücklicherweise findet sich noch genausoviel Unsinn wie vor einer und einer halben Woche, die Umstellung ist also nicht gigantisch.

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